Abnehmen mit Hashimoto – so klappt es!

Beitrag von Dr. med. Ingo Schmitz-Urban, zuletzt aktualisiert am 17. Februar 2025

Beitrag von Dr. med. Ingo Schmitz-Urban, zuletzt aktualisiert am 17. Februar 2025

Abnehmen mit Hashimoto – Was für viele eine Herausforderung ist, ist mit der richtigen Strategie machbar. In diesem Artikel lernst du spezifische Lebensstiländerungen kennen, die auch trotz dieser Schilddrüsenerkrankung funktionieren. Welche Lebensmittel besonders geeignet sind, welche Rolle Sport und Bewegung spielt und wie du mit Mahlzeitentiming das Beste herausholst, erfährst du in diesem Beitrag!

Das Wichtigste in Kürze:

  • Abnehmen mit einer Hashimoto-Thyreoiditis kann herausfordernd sein.
  • Zum Abnehmen mit Hashimoto ist es sinnvoll, sich möglichst entzündungshemmend zu ernähren.
  • Dafür solltest du eine abwechslungsreiche Vollwertkost mit viel Omega-3-Lieferanten bevorzugen, während du verarbeitete Lebensmittel meidest, um die Schilddrüsenfunktion zu unterstützen.
  • Nutze intermittierendes Fasten mit der 16/8-Methode, um Entzündungen zu reduzieren und das Hormongleichgewicht zu unterstützen.
  • Als Ergänzung bieten sich sanfte, gelenkschonende Übungen wie Gehen oder Schwimmen an, bei denen du allmählich die Intensität steigern kannst.
  • Daneben solltest du für 8 Stunden qualitativ hochwertigen Schlaf sorgen. Stressmanagement hilft darüber hinaus, optimale Hormonspiegel aufrechtzuerhalten.

Wie wirkt sich Hashimoto auf das Gewicht aus?

Während Abnehmen für jeden eine Herausforderung darstellen kann, ist es für Betroffene der Hashimoto-Krankheit meist besonders schwierig, sowohl abzunehmen, als auch das Gewicht zu halten. Der Grund liegt in den direkten Auswirkungen der Schilddrüsenfunktion auf den Stoffwechsel.

Wenn deine Schilddrüse nicht genügend Hormone produziert, verlangsamt sich die Stoffwechselrate erheblich, was zu Gewichtszunahme führen kann - selbst ohne Änderungen in der Ernährung oder dem Lebensstil.

Du wirst feststellen, dass Hashimoto deinen Körper auf vielfältige Weise beeinflusst. Die Erkrankung führt typischerweise dazu, dass man zwischen 2 und 5 Kilo zunimmt, abhängig von der Schwere der Hypothyreose. Die Krankheit betrifft ca. 1 von 50 Menschen. Frauen sind dabei besonders anfällig dafür, diese Erkrankung zu entwickeln.

Das Problem beim Abnehmen: Die Energielevel sinken, was es schwieriger macht, aktiv zu bleiben, während chronische Entzündungen das Gewichtsmanagement weiter verkomplizieren. Außerdem kann die eingeschränkte Schilddrüsenfunktion Einfluss auf die Insulin- und Blutzuckerregulation nehmen, was das Abnehmen zusätzlich erschwert.

Die Fähigkeit des Körpers, den Appetit zu regulieren und Energie effizient zu nutzen, wird beeinträchtigt, was einen Teufelskreislauf schaffen kann. Was kann man also dagegen tun?

Effektive Ernährungsumstellungen, die funktionieren

Die Ernährung spielt hier eine zentrale Rolle: Spezielle Ernährungsänderungen können deine Symptome erheblich verbessern und den Gewichtsverlust bei Hashimoto-Krankheit unterstützen.

  1. Beginne damit, verarbeitete Lebensmittel zu reduzieren oder ganz zu vermeiden und dich auf unverarbeitete, nährstoffreiche Optionen wie Gemüse, Obst und mageres Eiweiß zu konzentrieren.
  2. Daneben sind Lebensmittel wie fetter Fisch (z.B. Lachs oder Hering), Kurkuma und Ingwer wertvolle Bausteine einer entzündungshemmenden Ernährung.
  3. Auch die Mikronährstoffe sind entscheidend: Eine ausreichende Aufnahme von Vitamin D kann unterstützend wirken, da erniedrigte Vitamin-D-Spiegel mit erhöhten TPO-Antikörpern (einem Marker für die Autoimmunerkrankung) in Verbindung stehen. Auch ist die ausreichende Zufuhr von Selen wichtig, denn dieses Spurenelement wird für die normale Schilddrüsen-Funktion benötigt  - Paranüsse sind z.B. eine wertvolle Selen-Quelle!
  4. Möglich sind auch spezifische Ernährungsansätze wie das Autoimmunprotokoll (AIP) oder eine glutenfreie Ernährung, die vielen Hashimoto-Patienten Vorteile gebracht haben - denn auch die Autoimmunerkrankung Zöliakie tritt oft zusammen mit Hashimoto auf.
  5. Zucker kann ebenfalls die Entzündung fördern und sollte daher reduziert werden.
  6. Außerdem sinnvoll: Das Meiden von Kreuzblütler-Gemüsen, z.B. Kohlarten wie Brokkoli oder Rosenkohl. Diese enthalten nämlich spezifische chemische Verbindungen, die die Schilddrüse blockieren können - sie können die Jodaufnahme an der Schilddrüse verhindern und dadurch dafür sorgen, dass die Schilddrüse größer wird und anschwillt.

Die Ernährungsdocs haben zu dem Thema ebenfalls ein interessantes Video erstellt:

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Bewegung als Puzzlestück für den Erfolg

Neben der Ernährung spielt körperliche Aktivität ebenfalls eine entscheidende Rolle beim Abnehmen unter Hashimoto.

Denn erstens aktiviert Bewegung deinen Stoffwechsel und damit den Kalorienverbrauch und zweitens kann Sport die Entzündung reduzieren und die Schilddrüsenfunktion verbessern, siehe diese Studie.

Ein bewährtes Übungsregime: Solltest du derzeit keinen Sport machen, solltest du dich auf sanfte Übungen konzentrieren, die deinen Körper nicht überlasten. Beispiele wären Aktivitäten wie Gehen, Schwimmen oder Radfahren. Dies kann dann langsam gesteigert werden, sodass der Körper sich anpassen kann. Yoga und Pilates können hervorragende Ergänzungen sein, um die Flexibilität zu verbessern und gleichzeitig die Stresslevel zu senken. 

Eine weitere gute Komponente: Krafttraining. Dieses kann helfen, deinen Stoffwechsel anzukurbeln und Muskeln aufzubauen, was den Stoffwechsel weiter aktiviert. Aber auch hier sollte daran gedacht werden, langsam zu beginnen und ausreichend Erholungszeit zur Regeneration zwischen den Einheiten zuzulassen.

Intermittierendes Fasten

Für Menschen mit Hashimoto kann intermittierendes Fasten zusätzlich eine effektive Strategie sein, um Gewichtsverlust zu unterstützen und Entzündungen zu reduzieren. Letzteren Punkt, also die Entzündungsreduktion, konnte eine große Übersichtsarbeit aus 2024 abermals bestätigen.

Die beliebteste Form ist die 16/8-Methode, bei der innerhalb eines 8-Stunden-Fensters gegessen wird und die restlichen 16 Stunden gefastet wird.

Dieses Essmuster hilft, den Insulinspiegel zu senken und den Stoffwechsel zu normalisieren, der unter Hashimoto eingeschränkt sein kann. 

Wichtig: Während sich dein Körper an dieses Essmuster anpasst, können häufige Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten, die normalerweise innerhalb einiger Tage abklingen.

Zusammengefasst sind die Vorteile von intermittierendem Fasten:

  1. Kann Entzündungen reduzieren, die die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen können
  2. Kann Zellreparaturprozesse unterstützen und so dem Körper helfen, die Schilddrüsenfunktion zu verbessern
  3. Kann die Insulinempfindlichkeit verbessern, was die Stoffwechselgesundheit und das Abnehmen fördert

Grundsätzlich ist es aber sinnvoll, vor der Umstellung auf eine Ernährungsart wie intermittierendes Fasten dich mit deinem dich behandelnden Arzt zu besprechen.


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Grundsätzlich ist es aber sinnvoll, vor der Umstellung auf eine Ernährungsart wie intermittierendes Fasten dich mit deinem dich behandelnden Arzt zu besprechen.


DR. MED. INGO SCHMITZ-URBAN

ARZT | TÄTIGKEITSSCHWERPUNKT ERNÄHRUNGSMEDIZIN

Es gibt jedoch noch weitere Faktoren, die den Erfolg mit beeinflussen. 

Schlaf und Stressbewältigung

Neben Ernährung und Schlaf spielen auch Schlaf und Stressmanagement eine wichtige Rolle im Umgang mit Hashimoto und beim Erreichen von Gewichtsverlustzielen. Leider wird diesen Punkten oft nicht genug Beachtung geschenkt, dabei sind diese ebenfalls extrem wichtig. 

  1. Empfohlen sind täglich mindestens 7 Stunden qualitativ hochwertigen Schlafs, um das Hormongleichgewicht zu fördern. Schaffe dafür eine schlaf-freundliche Umgebung und meide Bildschirme in den letzten 60 Minuten vor dem Schlafengehen.
  2. Stressmanagement ist ebenso wichtig, da hohe Stresslevel die Symptome von Hashimoto verschlimmern und die Schlafmuster stören können. Ungleichgewichte in der Cortisolproduktion können sich erheblich auf den Appetit und die Energielevel im Laufe des Tages auswirken. Versuche daher, Techniken wie Meditation, tiefe Atemübungen oder Yoga in deine tägliche Routine zu integrieren. Auch regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, abzuschalten und die Schlafqualität zu verbessern.

Für beide Punkte gilt aber auch: Es gibt immer Phasen, in denen der Schlaf gestört oder der Stresslevel höher als normal ist. Manchmal lassen die Umstände auch nur marginale Verbesserungen zu - und auch wenn die Veränderungen nur klein sind, solltest du sie trotzdem anstreben, um dein Wohlbefinden zu verbessern.

Medizinische Unterstützung und langfriste Umsetzung

Zum Abschluss nochmal ein wichtiger Punkt: Die Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis erfordert eine konsistente medizinische Aufsicht inklusive regelmäßiger Überwachung der Schilddrüsenhormonwerte. Daher sind Bestimmungen der TSH-, T3-/T4- und ggf. TPO-Antikörper-Werte sinnvoll, damit dein Arzt deine Medikation (meist Levothyroxin) nach Bedarf anpassen kann.

Und ebenfalls wichtig: Der Aufbau nachhaltiger Gewohnheiten ist entscheidend für den langfristigen Erfolg beim Abnehmen mit Hashimoto-Erkrankung. Vermeide daher Crash-Diäten und setze auf einen nachhaltigen Lebensstil-Wandel.

Tipp: Dieses Abnehm-Programm wirkt langfristig!

All die vorgestellten Strategien helfen, auch mit Hashimoto abzunehmen! Zur nachhaltigen Umsetzung kann jedoch ein bisschen mehr Unterstützung notwendig sein.

Diese Unterstützung bekommst du in meinem Online-Programm "Schlank ohne Diät". Hier lernst du nicht nur, wie du deine Ernährung in kleinen Schritten anpassen kannst, um ohne Hunger abzunehmen, sondern erfährst, wie du ganzheitlich endlich deine Gewichtsziele erreichst. Und natürlich funktionieren die Strategien im Kurs auch bei Hashimoto! Und darüber hinaus erstatten die Krankenkassen dank Zertifizierung sogar bis zu 100% der Teilnahmegebühren!

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Übrigens: Weitere Beiträge über gesunde Ernährung, Abnehmen, Fitness und Co. findest du auf fitnessdoc.net!

Das Fazit vom Fitnessdoc

Das Leben mit Hashimoto-Krankheit erschwert das Abnehmen - was aber nicht bedeutet, dass das Abnehmen unmöglich ist. Sinnvoll ist eine Konzentration auf vollwertige, nährstoffreiche Lebensmittel mit einer Reduktion von verarbeiteten Produkte sowie einfachen Kohlenhydraten wie Zucker und Co.

Setze auf mageres Proteinen, Gemüse und entzündungshemmende Lebensmitteln, um deinen Stoffwechsel zu steigern und systemische Entzündungen zu reduzieren.

In Kombination mit Bewegung, ausreichend Schlaf und einem moderaten Stressniveau wird es dir viel leichter fallen, abzunehmen und dein Ziel zu erreichen.

Dr. med. Ingo SChmitz-Urban

Arzt | Tätigkeitsschwerpunkt Ernährungsmedizin

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