In diesem Artikel erfährst du alles wichtige zu Vitamin C: Wofür brauchst dein Körper Vitamin C? Was passiert, wenn man kein Vitamin C zu sich nimmt? Wie viel Vitamin C brauchst du wirklich? Und ist Vitamin C ein Abnehmbooster? All diese Fragen beantworten wir in diesem Artikel!
Skorbut - Die Geschichte hinter der Entdeckung von Vitamin C
Vitamin C, auch als Ascorbinsäure bezeichnet, ist eines der am längsten bekannten Vitamine. Dahinter steckt eine lange Zeit der Ursachenforschung für die Erkrankung Skorbut: Diese Krankheit ist die direkte Folge eines Vitamin-C-Mangels und war bereits im 2. Jahrtausend vor Christus bekannt. Besondere Bekanntheit erfuhr die Erkrankung bei Seefahrern, die monatelang auf dem Wasser waren und sich nur von Konserven ernährten. Skorbut zeigt sich u.a. durch Muskelschwund, Zahnfleischfäule, Gelenkentzündungen, Fieber und Bindegewebsschwäche. Ursache ist eine mangelhafte Bildung von Kollagen, einem zentralen Bestandteil unseres Bindegewebes. Skorbut kann durch eine Herzschwäche bis zum Tod führen. Skorbut war bis Ende des 18. Jahrhunderts die häufigste Todesursache unter Seefahrern. Was änderte sich da? Man entdeckte kurz zuvor, dass Zitronensaft die Erkrankung Skorbut verhindern konnte und verordnete so Seefahrern regelmäßigen Zitronensaft. Auch Sauerkraut, reich an Vitamin C, half gegen Skorbut und wurde daher von Seefahrern gerne in Konserven mitgeführt. Das Problem verschwand damit aus der Seefahrt und ist heute nur noch in Regionen mit Hunger bekannt, in der sich Menschen z.B. nur von Reis ernähren.
Das im Zitronensaft enthaltene Vitamin C wurde dann Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Ungarn Albert Szent-Györgyi entdeckt. Er schaffte es, das lebenswichtige Vitamin aus Paprika und Kohl zu isolieren.
Welche anderen Vitamine wofür wichtig sind, haben wir in unserem Vitamin-Ratgeber ausführlich behandelt.
Weshalb wir auf Vitamin C angewiesen sind
Vitamin C hat viele Funktionen im menschlichen Körper:
- Wirkung als Radikalfänger (Antioxidans): Vitamin C kann durch die Reduktion von freien Radikalen den oxidativem Stress reduzieren, der in Zusammenhang mit dem Alterungsprozess und der Entstehung einer Reihe von Krankheiten gebracht wird.
- Stimulation des Immunsystems: Über verschiedene Mechanismus kann Vitamin das Immunsystem in seiner Funktion unterstützen und kann so vor Infekten schützen.
- Schutz vor Skorbut: Die Vitamin-Mangelerkrankung von Skorbut wird durch die Einnahme von Vitamin C verhindert.
- Produktion von Hormonen: Das Vitamin ist bei der Umwandlung von Steroidhormonen maßgeblich beteiligt.
- Aufbau von Aminosäuren: Auch beim körpereigenen Aufbau von Aminosäuren ist Vitamin C beteiligt.
- Ausscheidung von Cholesterin: Vitamin C hilft bei der Umwandlung von Cholesterin zu Gallensäure und kann so den Körper beim Senken des Cholesterin-Spiegels beitragen.
- Produktion von Carnitin: Vitamin C ist an der Bildung von L-Carnitin beteiligt und kann so beim Fettabbau und der Regeneration nach intensiver sportlicher Belastung helfen.
- Förderung der Eisenaufnahme: Eisen wird im Darm mit Vitamin C besser resorbiert, sodass bei einem Eisenmangel die Kombination aus Vitamin C und Eisenpräparat sinnvoll ist. Auch bei der Zink- und Kupferaufnahme ist das Vitamin unterstützend tätig.
Als Abnehmbooster kann Vitamin C insofern bezeichnet werden, als dass es durch die Bildung von L-Carnitin und Noradrenalin die Fettverbrennung fördern kann - dies funktioniert jedoch bereits bei normaler Dosierung. Wenn dem Körper jedoch zu wenig Vitamin C zugeführt wird, kann das Vitamin beim Abnehmen helfen: So ist der Fettabbau bei moderater körperlicher Bewegung bei normaler Vitamin-C-Zufuhr um 30% höher als bei niedriger Vitamin-C-Zufuhr, siehe diese Studie. Eine normale Vitamin-C-Zufuhr könnte also beim Abnehmen helfen.
Wie viel Vitamin C sollte man täglich zu sich nehmen?
Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in ihren Leitlinien für Erwachsene ca. 100 mg Vitamin C pro Tag, Kinder brauchen geringere Mengen. Bereits eine halbe Paprika deckt den Bedarf eines Erwachsenen an Vitamin C und liefert dabei noch weitere gesunde Inhaltsstoffe.
Die benötige Menge an Vitamin C kann also durch eine ausgewogene Ernährung ohne Probleme erreicht werden. Eine Überdosierung ist über Lebensmittel kaum zu erreichen, dafür muss hochdosiert Vitamin C zugeführt werden. Das meiste davon wird über die Nieren ausgeschieden, sodass höhere Dosen von Vitamin C nicht sinnvoll sind. Einzige Ausnahme davon kann die Vorbeugung von bakteriellen Harnwegsinfekten / Blasenentzündungen sein, da das vermehrt ausgeschiedene Vitamin C den Harn ansäuert und so die Vermehrung von Bakterien im Harntrakt reduziert. Hierfür kann entweder eine größere Mengen Vitamin-C-reicher Lebensmittel oder die Einnahme von Vitamin-C-Präparaten sinnvoll sein.
Hinweis: Solltest du unter regelmäßigen Harnwegsinfekten leiden und deshalb erhöhte Vitamin-C-Dosen zu dir nehmen wollen, besprich dies vorab mit deinem Arzt!
Welche Lebensmittel sind reich an Vitamin C?
In der Nahrung kommt Vitamin C vorwiegend in Obst und Gemüse vor. Entgegen des weitläufigen Glaubens, dass Zitronen das meiste Vitamin C enthalten, muss man festhalten, dass z.B. Petersilie, Paprika Spinat oder Brokkoli ca. zwei bis dreimal soviel Vitamin C enthalten wie die gelben Zitrusfrüchte. Natürlich sind Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen oder Grapefruits trotzdem starke Vitamin-C-Lieferanten. Auch Kohlsorten wie Grünkohl, Rotkohl, Weißkraut und Sauerkraut sind wichtige Lieferanten von Vitamin C. Den höchsten Gehalt an Vitamin in der Natur haben übrigens Buschpflaumen, die ca. 50 mal soviel Vitamin C haben, wie Zitronen!
Das Fazit vom Fitnessdoc
Vitamin C ist für den Körper unentbehrlich, hilft es doch bei vielen Stoffwechselprozessen und beim Ausgleich eines Mangels sogar beim Abnehmen. In einer ausgewogenen Ernährung, die viel Gemüse und Obst beinhaltet, wird jedoch kaum ein Mangel an Vitamin C auftreten. Eine Supplementierung mit Vitamin C ist damit nur in seltenen Fällen sinnvoll.
Dr. med. Ingo SChmitz-Urban
Arzt und Ernährungsmediziner
Tolles Thema in Eurem Blog. Gesunde Ernährung ist ein wichtiger Aspekt in unserer Gesellschaft. Auch die Rückkehr zu regionalen Produkten und der Verarbeitung von Obst aus dem eigenen Garten. Bleibt gesund und freue mich auf neue Beiträge von Euch.