Kann man mit Vitamin D abnehmen?

Beitrag von Dr. med. Ingo Schmitz-Urban, zuletzt aktualisiert am 14. September 2023

Beitrag von Dr. med. Ingo Schmitz-Urban, zuletzt aktualisiert am 14. September 2023

Du möchtest gerne wissen, ob Vitamin D dabei helfen kann, überflüssige Pfunde loszuwerden? Ist dieses Vitamin die Wunderwaffe im Kampf gegen Übergewicht? In diesem Beitrag schaue ich mir die aktuelle Studienlage an, ob man mit Vitamin D abnehmen kann. Außerdem erfährst du, warum Vitamin D gerade bei Übergewicht ein wichtiges Thema ist. Sei gespannt - wenn du diesen Blogbeitrag zu Ende gelesen hast, wirst du genau wissen, ob du deinen Vitamin-D-Spiegel bestimmen lassen solltest und ob die Einnahme von Vitamin D sinnvoll ist.

Hilft Vitamin D beim Abnehmen?

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vitamin D ist ein lebenswichtiges Vitamin und für zahlreiche Funktionen in unserem Körper verantwortlich.
  • Es kann über die Nahrung aufgenommen oder im Körper durch UV-Strahlung selbst synthetisiert werden.
  • Übergewicht und Fettleibigkeit sind mit einem niedrigeren Vitamin-D-Spiegel assoziiert.
  • Der Grund scheint die Einlagerung von Vitamin D in den Fettspeichern zu sein, sodass weniger freies Vitamin D verfügbar ist.
  • Beim Abnehmen scheint Vitamin D nach aktueller Studienlage nicht zu helfen.
  • Trotzdem kann die Spiegel-Bestimmung von Vitamin D bei einem Arzt und ggf. eine Substitution sinnvoll sein.

Wie wirkt sich Vitamin D auf das Körpergewicht aus?

Vitamin D, bzw. Vitamin D3, ist eines der essenziellen, fettlöslichen Vitamine, das wir über die Nahrung zu uns nehmen oder durch Sonne im Körper selbst hergestellt wird.

Vor allem im Zusammenhang mit gesunden Knochen ist Vitamin D bekannt, aber auch für das Immunsystem und zahlreiche weitere Funktionen spielt Vitamin D eine wichtige Rolle.

In dem folgenden Video von Dr. Weigl bekommst du zahlreiche Informationen, auch zu einem möglichen Mangel:

Klicken zum AbspieleN!

Wenn du noch mehr über Vitamin D erfahren möchtest, findest du hier auch einen Artikel von mir dazu: Vitamin D: So wichtig ist das Sonnenvitamin

Darüber hinaus steht Vitamin D auch im Zusammenhang mit unserem Körpergewicht. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die unter Vitamin-D-Mangel leiden, häufiger übergewichtig oder adipös (fettleibig) sind (1). 

Könnte das bedeuten, dass die Ursache von Gewichtszunahme oder Übergewicht ein Vitamin-D-Mangel ist? Oder ist es vielleicht umgekehrt und Übergewicht führt zu einem Vitamin-D-Mangel?

Vitamin D und das Körpergewicht

Könnte die Ursache von Übergewicht ein Vitamin-D-Mangel sein?

Wenn Übergewicht und Adipositas mit einem geringen Vitamin-D-Spiegel in Zusammenhang stehen, stellt sich die klassische Henne-Ei-Frage: Was war zuerst da, das Übergewicht oder der Vitamin-D-Mangel?

Wenn der Mangel an Vitamin D zu steigendem Körpergewicht führen würde, wäre das eine geniale Nachricht - denn man müsste nur den Vitamin-D-Spiegel anheben und es würde beim Abnehmen helfen. Aber ist das wirklich so?

Dies wurde in Studien untersucht und die Ergebnisse sind hier gemischt: Eine Studie konnte über 12 Wochen z.B. einen Verlust von ca. 2,5 kg Fettmasse zeigen (2), während eine andere Studie keinerlei statistisch bedeutsame Veränderung von fettfreier Masse oder Körpergewicht zeigen konnte (3).

Wenn man sich diverse Studien zu dem Thema anschaut, wie diese Meta-Analyse (4), dann kommt die Forschung zu dem Schluss, dass Vitamin D keine große Rolle beim Abnehmen oder der Fettverbrennung spielt.

Aber wie kommt es dann überhaupt, dass der Vitamin-D-Spiegel bei Übergewicht zu niedrig ist?

Übergewicht und Vitamin D

Warum der Vitamin-D-Spiegel bei Übergewicht oft zu niedrig ist

Für den niedrigen Vitamin-D-Spiegel bzw. einen Vitamin-D-Mangel wird ein Mechanismus verantwortlich gemacht:

Da Vitamin D ein fettlösliches Vitamin ist, wird es bei Übergewicht leichter im Fettgewebe eingespeichert und steht dann dem Körper nicht mehr zur Verfügung (5, 6). Man spricht hier auch von geringerer Bioverfügbarkeit: Das Vitamin D ist zwar grundsätzlich da, aber es ist im Fettgewebe gebunden und kann vom Körper nicht genutzt werden.

Denn der Körper kann nur das Vitamin D nutzen, was frei verfügbar ist. Das ist auch der Grund, warum bei einem Vitamin-D-Test der Spiegel im Blut bestimmt wird: Denn nur das hier gemessene Vitamin D kann auch vom Körper verwertet werden.

So führt die höhere Fettmasse bei Übergewicht und Fettleibigkeit zu geringeren Vitamin-D-Spiegeln, was sich oft als Mangel ausdrückt.

Warum man unabhängig vom Abnehmen auf den Vitamin-D-Spiegel schauen sollte

Wer also übergewichtig ist, unterliegt eher einem Mangel. Aber auch ansonsten ist Vitamin-D-Mangel weit verbreitet: Fast die Hälfte aller Bundesbürger hat zu niedrige Vitamin-D-Spiegel, 15-30% haben sogar sogar einen eklatanten Mangel (7).


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Fast die Hälfte aller Bundesbürger hat zu niedrige Vitamin-D-Spiegel, 15-30% haben sogar sogar einen eklatanten Mangel.


DR. MED. INGO SCHMITZ-URBAN

ARZT | TÄTIGKEITSSCHWERPUNKT ERNÄHRUNGSMEDIZIN

Das liegt daran, dass der Hauptteil über Sonneneinstrahlung auf der Haut produziert wird. Und zwei Gründe führen dazu, dass in Deutschland die Vitamin-D-Versorgung niedrig ist:

  1. Erstens ist die Sonne zwischen Oktober und März in unseren Breitengraden zu schwach, der Körper kann also gar kein Vitamin D produzieren.
  2. Und zweitens schützen wir uns im Sommer immer besser vor der Sonne. Zwar ist bei moderatem Lichtschutzfaktor von 15 noch immer die Vitamin-D-Produktion gegeben (8), bei Faktor 30 oder 50 ist dies jedoch sehr fraglich.

Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, einmal beim Arzt den Vitamin-D-Spiegel bestimmen zu lassen, um dann zu besprechen, ob eine Substitution mit einem Vitamin-D-Präparat sinnvoll ist oder ob natürliche Quellen in der Ernährung wie Lachs, Thunfisch, Avocados oder Eier zur Erhöhung ausreichend sind.

Übrigens: Weitere Beiträge über gesunde Ernährung, Abnehmen, Fitness und Co. findest du auf fitnessdoc.net!

Das Fazit vom Fitnessdoc

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vitamin D zwar wichtig für unserer Gesundheit ist, aber leider nicht die Wunderwaffe gegen Übergewicht ist. Trotzdem sind viele mit Vitamin D unterversorgt: Der bei Übergewicht, aber auch in der Allgemeinbevölkerung oft auftretende Mangel an Vitamin D kann aber über die Ernährung oder nach Rücksprache mit einem Arzt durch Vitamin-D-Pillen ausgeglichen werden. 

Dr. med. Ingo SChmitz-Urban

Arzt | Tätigkeitsschwerpunkt Ernährungsmedizin

Quellenangaben:

  1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32153892/
  2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22998754
  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23034474
  4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33792853/
  5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10966885
  6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22262154
  7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20373291/
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