Ist Kokosblütenzucker gesund?

Beitrag von Dr. med. Ingo Schmitz-Urban, zuletzt aktualisiert am 12. November 2023

Beitrag von Dr. med. Ingo Schmitz-Urban, zuletzt aktualisiert am 12. November 2023

In diesem Artikel erfährst du alles über Kokosblütenzucker: Wie gesund ist Kokosblütenzucker, wie schmeckt dieser besondere Zucker und wofür kann man ihn einsetzen? Das erfährst du hier!

Kokosblütenzucker Low Carb erlaubt

Was genau ist Kokosblütenzucker?

Kokosblütenzucker ist eine bestimmte Zuckerart, die, der Name verrät es bereits, aus der Blüte der Kokospalme gewonnen wird. Im Unterschied zu z.B. Stevia ist dieser Zucker zu 100% natürlich. Aus den Kokosblüten wird zunächst Saft gewonnen, dieser wird erhitzt und es bilden sich die Zuckerkristalle.

Wenn man den Zucker das erste mal sieht, könnte man meinen, es handle sich um geröstetes Paniermehl - und auch die Konsistenz erinnert daran. Geschmacklich jedoch ist Kokosblütenzucker eine absolute Überraschung: Er schmeckt süß-karamellig mit einer leichten Vanillenote, also ganz anders als der klassische Haushaltszucker. Gerade wegen des Geschmacks ist der Zucker sehr beliebt. Aber nicht nur der Geschmack kann überzeugen, auch die Inhaltsstoffe sind sehr interessant.

Was sind die Inhaltsstoffe von Kokosblütenzucker?

Kokosblütenzucker unterscheidet sich in der Zusammensetzung der einzelnen Zuckerbausteine nicht großartig von Haushaltszucker, denn der Anteil an Saccharose und dessen Bausteinen Fruktose und Glucose liegt bei beiden etwa zwischen 70 und 95%. Hier ist also zunächst kein großer Unterschied auszumachen.

Er besticht jedoch mit seinem hohen Mineralien, Spurenelementen- und Antioxidantien-Gehalt! So finden sich in dem Kokosblütenzucker ordentliche Mengen von z.B.:

  • Magnesium
  • Eisen
  • Zink

Kokosblütenzucker - gesund oder ungesund?

Der Zucker ist zunächst einmal für Allergiker geeignet, ist er doch lakose- und glutenfrei. Besonders interessant macht der Zucker der Kokosblüte jedoch neben dem besonderen Geschmack der niedrige glykämische Index. Während er bei Haushaltszucker bei 59 liegt, liegt er bei Kokosblütenzucker "nur" bei 35. Das bedeutet, dass nach dem Verzehr von Kokosblütenzucker der Insulinspiegel weniger stark ausschlägt und so zur Bluzuckerstabilisierung besser geeignet ist, als normaler Zucker.

In Bezug auf eine gesunde Ernährung sollte man es bei Kokosblütenzucker - wie bei jedem anderen Zucker auch - nicht übertreiben! Denn obwohl der Blutzucker weniger stark von dieser Sorte Zucker beeinflusst wird, so besteht er doch aus nahezu 100% kurzkettigen, schnell verwertbaren Kohlenhydraten. In dieser Hinsicht ist er also nicht gesünder als normaler Haushaltszucker.

Unsere Empfehlung ist es daher, den Kokosblütenzucker zu mischen, z.B. mit den Zuckeraustauschstoffen Xylit oder Erythrit.

Wofür kann man Kokosblütenzucker nutzen?

Kokosblütenzucker kann genau wie normaler Zucker angewendet werden, wird jedoch besonders gerne zum Backen und für Süßspeisen genutzt. Hier kommt der besondere Geschmack zum tragen, der der Süßspeise einen karamellig-vanilliges Aroma verleiht.

Wenn du deinem Gericht eine leichte Kokosnote verpassen möchtest, z.B. wie bei unserem Bircher Müsli, dann bietet sich Kokosblütenzucker ebenfalls an.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit, für die sich Kokosblütenzucker eignet, ist die Herstellung von Sirup. Er schmilzt besonders leicht, wodurch man sehr einfach einen leckeren und aromatischen Sirup produzieren kann.

Wo kann man Kokosblütenzucker kaufen?

Kokosblütenzucker gibt es natürlich online zu kaufen, im stationären Einzelhandel bieten Drogerien und Reformhäuser sowie gut sortierte Supermärkte den besonderen Zucker an.

Tipp: Achte beim Kauf darauf, dass du Bio-Qualität kaufst, so bekommst du eine schadstoffarme und aromatische Alternative zum Haushaltszucker.

Das Fazit vom Fitnessdoc

Kokosblütenzucker ist eine wunderbare Alternative zu klassischem Haushaltszucker, schmeckt er doch deutlich interessanter. Auch seine Inhaltsstoffe überzeugen, genau wie der glykämische Index. Trotzdem sollte man von diesem Zucker nicht zu viel verzehren, denn er bleibt trotz allem ein Zucker. Clever kombiniert mit Zuckeraustauschstoffen wie Erythrit oder Xylit kann man beim Verzehr jedoch das besondere Aroma von Kokosblütenzucker genießen. So kann man auch in einer Low Carb Diät diesen besonderen Zucker genießen.

Dr. med. Ingo SChmitz-Urban

Arzt und Ernährungsmediziner

    • Hallo Rita,

      vielen Dank für deine Frage.

      In diesem Beitrag geht es um die gesundheitliche Relevanz von Kokosblütenzucker. Natürlich spielen bei der Auswahl von Lebensmitteln oft zahlreiche weitere Faktoren eine Rolle, seien diese z.B. kultureller, preislicher, ethischer oder auch ökologischer Natur. Leider lässt sich dies nicht alles in einem Artikel abdecken, bzw. die Bilanz kann je nach Schwerpunkt des Konsumenten sehr unterschiedlich ausfallen.

      Zu deiner Frage: Aus ökologischer Sicht schneidet Kokosblütenzucker genauso wie z.B. Rohrzucker oder Agavenendicksaft schlechter ab, als aus Rüben gewonnener Haushaltszucker – der Grund sind v.a. die längeren Transportwege.

      Herzliche Grüße
      Ingo

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